Meine Reise beginnt mit einem Surren des Weckers. Heute soll es auf den Hausberg Brocken gehen. Oh Gott, ist das zeitig. Sollte ich wirklich aufstehen? Lohnt es sich? Aber ich habe meinen inneren Schweinehund überwunden und bin aufgestanden. Zum Glück hatte ich am Abend zuvor meine Tasche gepackt und konnte schnell los.

Früh morgens findet man in Schierke noch einen guten Parkplatz. Kopflampe an und los ging der Marsch. Ich bin ehrlich, ich hatte ein paar Mal den Gedanken umzudrehen. Diesen Weg übers Eckerloch bin ich schon ziemlich häufig gewandert. Es ist auch der Schnellste. Mein Blick war eh stets nach unten gerichtet, weil es spiegelglatt war. Ich war also zu langsam unterwegs und der Himmel begann sich zu färben. Am Eckerlochstieg wurde mir klar, ich würde es nicht mehr rechtzeitig zum Brockengipfel schaffen. Aber der Weg ist das Ziel. Mittlerweile konnte ich die Kopflampe ausschalten und habe aus der Hand ein paar Fotos machen können. Das Baumsterben ist hier sehr fortgeschritten. Letztes Jahr standen noch Bäume und nun scheint die Sonne bis auf die Steine.

Auf der Brockenstraße fotografierte ich dann endlich den Sonnenaufgang mit Blick zum Wurmberg, traumhafter Moment. Ich spielte mit dem Licht und den Bäumen. Oben auf dem Brocken waren viele Fotografen schon fertig mit ihren Bildern. Ich habe dann noch das Beste daraus gemacht.

Kurzes Frühstück und dann ging es auch wieder abwärts. Ich wollte im Eckerloch noch unbedingt die Bahn fotografieren. Ein berühmter Fotospot. Auf Grund der Glätte im Eckerloch verpasste ich den Zug um 5 Minuten. Verdammt! Naja, ich habe dann noch 40 Minuten auf den nächsten gewartet. In der Zeit des Wartens kamen sehr viele Touristen hoch gewandert. Es war schließlich das letzte Wochenende im Jahr 2019.